Nordrhein-Westfalen-Zeichen - Mit Erlass vom 01. Oktober 2009 (MBl.NRW. 2009 S. 530) ist das Nordrhein-Westfalen-Zeichen zur Verwendung durch Jedermann freigegeben worden.
Teamfunk

Grundsätzliche Regelungen für den Funkbetrieb

Bei einem Airsoft-Event oder bei größeren Spielen ist das Funkgerät eines der wichtigsten taktischen Ausrüstungsgegenstände die man so mit sich herumträgt.
Natürlich kann man sich auch mit Handzeichen oder lauten Zurufen verständigen, aber das geht nur wenn man sich in Sicht- bzw. Hörweite befindet.

Beim Funk kann jeder mit einem Funkgerät auf den jeweiligen Kanälen mithören.
Damit es nicht zu Missverständnissen und sogenannten Querverkehr kommt, wo einfach alle drauf losquatschen, gibt es die sog. Funkdisziplin oder Funkregeln.

Bei einem großen Airsoft-Event, wo mehrere Einheiten sich gleichzeitig auf dem Spielfeld aufhalten, ist die Gefahr immer recht hoch das sich ein gegnerischer Spieler auf den selbst genutzten Kanal schaltet um mitzuhören. Das ist normalerweise nicht verboten, aber schon recht unfair. Aus diesem Grund sollte sich jedes Team ein eigenes „Play-Book“ erstellen und sich eigene Codes und Abkürzungen für bestimmte Situationen einfallen lassen. Natürlich darf man dann diese Codes nicht weitergeben, ansonsten wäre das ganze ja sinnlos.

Beim Funkbetrieb gibt es ein paar grundsätzliche Regelungen die eingehalten werden sollten:

  • Die Funkdisziplin ist generell einzuhalten
  • Zum Sprechen, wird die Sprechtaste gedrückt - zum Empfangen (hören) die Taste wieder losgelassen
  • Vor dem Senden überprüfen ob der Kanal belegt ist (evtl. Funksprüche anderer auf diesem Kanal oder evtl. optische Anzeigen auf dem Funkgerät beachten)
  • Höflichkeitsformeln sind zu unterlassen (kein „Bitte“ und „Danke“)
  • Deutlich und langsam sprechen
  • Nicht zu laut sprechen (Funksprüche werden sonst undeutlich und verzerrt wiedergegeben)
  • Nicht gebräuchliche Abkürzungen sind zu vermeiden
  • Zahlen sind unverwechselbar auszusprechen (z.B. die Zahl „zwei“ wird „zwo“ ausgesprochen)
  • Funk-Teilnehmer werden immer mit „Sie“ angeredet
  • Keine Namen (außer „Funkrufnamen“ und „Nicknamen“) oder andere persönliche Informationen über Funk weitergeben
  • Schwer verständliche Wörter sind möglichst zu buchstabieren
  • Bei lauten Geräuschen, Mikrofon mit der Hand versuchen etwas abzuschirmen, ansonsten den Standort wechseln (wenn möglich)
  • Bei Gewitter ist der Funkbetrieb aus Sicherheitsgründen abzubrechen!
  • Derjenige der ein Gespräch aufbaut, beendet es auch wieder.
  • Die wichtigste Regel von allen: Fasse Dich kurz!

Rufnamen:

Jedes Team bzw. Spieler sollte einen eigenen Funknamen besitzen um ihn eindeutig identifizieren zu können. Am einfachsten ist es den Nicknamen auch als Funknamen zu verwenden.

Grundregeln für einen Gesprächsaufbau:

Als erstes sollte man die Grundregeln des Funkverkehrs beachten.
Wenn man ein Gespräch aufbaut wird immer zuerst derjenige genannt der angesprochen wird bzw. mit dem man sprechen möchte. Gleich danach gibt man seinen eigenen Funknamen durch. Damit der Angesprochene weiss das er nun antworten kann, hängt man am Schluss immer das Wort „kommen“.
Das bedeutet soviel wie „ich bin fertig Du kannst nun antworten“.

Der eigene Name sollte immer genannt werden. Ansonsten kann keiner diesen Funkspruch zuordnen bzw. es kommen sinnlose Rückfragen wie: „Wer meldet…?“

Beispiel:

Der Spieler „Hydroman“ möchte einen Funkspruch an seinen Einsatzleiter (Zentrale) aufbauen. Die Meldung lautet dann wie folgt:

„Einsatzleiter von Hydroman, kommen!“

Der Einsatzleiter (Zentrale) antwortet normalerweise mit folgendem Satz:

„Zentrale hört, kommen“

Man kann diese Antwort aber auch einfach mit „Hört.“ abkürzen.

Wichtige Meldungen:

Wenn man eine wichtige Meldung durchgibt, sollte man eine Bestätigung mit den Worten „kommen ob verstanden“ anfordern.

Beispiel:

„Unbewaffnete Zivilperson auf ebene Zwei, Seite 3 gesichtet.
Kommen ob Verstanden.“

Normalerweise wird dann wie folgt darauf geantwortet:

„Unbewaffnete Zivilperson auf ebene Zwei, Seite 3, verstanden!“

Diese Antwort kann man aber auch wieder nur mit dem Wort „Verstanden“ abkürzen. Das birgt nur die Gefahr das die Gegenstelle den Funkspruch nicht genau verstanden hat und evtl. wichtige Informationen entweder gar nicht oder nur teilweise verstanden haben. Wenn man den letzten Funkspruch mit den wichtigen Informationen wiederholt, kann man diese Fehlerquelle (fast) ausschliessen.

Meldungen wurden nicht richtig verstanden:

Wenn man etwas nicht verstanden hat, wird das mit dem Wort „Negativ“ oder mit dem Satz „Habe Sie nicht verstanden. Wiederholen Sie!“ beantwortet.

Wenn man die Gegenstelle wegen evtl. Störungen oder eines Funkloches nicht verstehen kann, antwortet man darauf wie folgt:

 „Konnte Sie nicht aufnehmen. Wiederholen Sie!“

Darauf hin wird der Funkspruch wiederholt:

„Wiederhole, habe Kontakt mit Zielperson. Kommen ob verstanden!“

Buchstabieren:

Es kann immer wieder vorkommen, dass einige Begriffe oder Bezeichnungen falsch verstanden werden. In diesem Fall ist es notwendig den Begriff oder die Bezeichnung zu buchstabieren. Um dabei wieder Fehler von vornherein auszuschliessen, behilft man sich beim funken an der Buchstabiertabelle.

Länge der Funksprüche:

Funksprüche sollten so kurz und so informativ wie möglich abgesetzt werden. Romane oder irgendwelche Aufsätze sind zu unterlassen. Das stört den Funkbetrieb erheblich und behindert auch die anderen beim funken.

Beispiel:

„Ich befinde mich vor dem Objekt. Ich habe eine verdächtige Person auf der zweiten Seite gesichtet. Scheint nicht bewaffnet zu sein. Die Person schlendert nun in Richtung der Küche, von meiner Sicht aus gesehen und bleibt am Fenster stehen und zündet sich eine Zigarette an. Was soll ich denn nun machen?“

Wie man unschwer erkennen kann ist das viel zuviel unnötiger Text. Spätestens nach dem zweiten Satz hört keiner mehr zu. Also: Fasse Dich kurz!

Sammelrufe:

Ein Sammelruf gilt, wie der Name schon sagt, allen Einheiten die in der Gruppe oder im Team sind.
Normalerweise wird ein Sammelruf nur vom Einsatzleiter abgesetzt und wird wie folgt aufgebaut:

 „Einsatzleiter an alle im Team.  Zurück zum Sammelplatz. Einsatz beendet.“

Normalerweise wird darauf keine Antwort gegeben oder ein einfaches:

 „Verstanden.“

Man kann auch die jeweiligen Spieler alle einzeln ansprechen und um eine Bestätigung bitten, wie z.B.:

„Einsatzleiter an Hydroman, Frage verstanden? Kommen.“

Darauf wird dann die Antwort:

„Hydroman an Einsatzleiter. Habe verstanden.“

abgesetzt. Das führt aber wieder zu einem recht hohen Funkverkehr und blockiert mal wieder den Kanal mehr als nötig. Am besten ist es, wenn entweder keine oder eine Antwort vom Gruppenführer abgesetzt wird.

Fragen über Funk:

Eine Frage wird grundsätzlich mit dem Wort „Frage“ begonnen, nach dem man den Gesprächspartner angerufen und er auch Gesprächsbereitschaft signalisiert hat.

Beispiel:

(Einsatzleiter) „Hydroman vom Einsatzleiter kommen“

(Hydroman) „Hört“

(Einsatzleiter) „Frage, Standort“ oder  „Frage, Verständigung?“

Gesprächsende:

Derjenige der ein Gespräch beginnt bzw. ein Gespräch aufbaut, beendet es auch wieder.
Normalerweise wird ein Gesprächsende wie folgt eingeleitet:

„… habe verstanden. Ende mit Einsatzleiter.“

Aber auch hier hat sich meistens der Begriff „Ende“ eingebürgert um auch hier den Funkspruch möglichst kurz zu halten.

Blindes Absetzen:

Unter dem Begriff „Blindes Absetzen“ versteht man einfache Durchsagen um bestimmte Situationen für alle erkenntlich zu machen.

Beispiele für Situationen wobei man einen Funkspruch blind absetzt:

- Der Scharfschütze 01 hat seine Position eingenommen:

„Scharfschütze 01 in Position.“

- Team Rot hat seine vorhergesehene Position erreicht:

„Team Rot in Position.“

- Team Blau hat seinen Standort erreicht:

„Team Blau in Position, warten auf Anweisungen.“

Natürlich sollten solche Funksprüche nicht von jedem Spieler im Team vorgenommen werden, sondern immer nur vom Gruppenführer, ausser man ist alleine unterwegs.

Diese Funkregeln hier kann man sich auch als komplettes PDF-Dokument bei uns im Download-Bereich kostenlos herunterladen.

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